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ir sitzen in der
Abendsonne auf
der Veranda und
genießen die laue
W Luft. Ganz hinten
sind Bergspitzen zu sehen, doch viel span-
nender ist es in der Nähe: Direkt zu unse-
ren Füßen erstreckt sich ein grünes Feld,
auf dem sich pistazienfarbige bis violette
Hanfpflanzen in der Brise wiegen. Ein
leicht harziger Geruch liegt in der Luft –
und wir sind in Kärnten! Versteht sich von
selbst, dass hier alles ganz legal ist. „David,
mein bester Freund, und ich sind oft hier
gesessen und haben uns das genau so
vorgestellt“, erzählt Luca von Cannafleur,
wie alles begann, „manchmal kommt es
mir vor wie ein Traum, dass es tatsächlich
Wirklichkeit geworden ist.“
DEN TRAUM LEBEN
Innerhalb von wenigen Jahren sind die
beiden hauptberufliche Hanfbauern ge-
worden. Angebaut wird auf dem Land, das
zum Bauernhof von Davids Familie
gehört, und zwar ausschließlich Nutzhanf
zur CBD-Gewinnung. Voriges Jahr fuhren
sie ihre dritte Ernte ein. Für 350 Pflanzen
steht rund ein Hektar zur Verfügung, wo
sie bis in den Herbst hinein in der Sonne
reifen. Aus sieben unterschiedlichen Sor-
ten werden die Blüten gewonnen, die
übers Internet an Endkonsumenten ver-
kauft werden. Darüber hinaus pressen die
beiden Jungs aus den weniger schönen
Blüten CDB-Öl und trocknen die Blätter zu
Tee. Ob die Behörden hier öfters ein Auge
darauf haben, dass sich da keine THC -
haltige Sorte reinschummelt? Luca: „Wir
wären schön blöd, wenn wir so ein Risiko
eingingen. Wir möchten das noch länger
machen.“ Die Polizei ist über das Hanf-
feld informiert, und bis dato gab es noch
keine Kontrollen.
Von zwei Jungs, die sich aufmachten, DAS NATÜRLICHSTE DER WELT
den CBD-Markt aufzumischen. Das ist ihnen „Biodynamik ist unser Prinzip. Die Pflan-
ganz gut gelungen: Handarbeit und das Fühlen mit zen sollen so natürlich wie möglich ge-
deihen und wachsen“, bringt Luca die
der Natur sind ihre ganz besonderen Stärken. Canna fleur-Philosophie auf den Punkt.
„Die Pflanzen stehen bei uns in einem
Redaktion: Anita Ericson
THE GRASSHOPPER Magazine I 17