CBD QUALITÄT: DER BLÜTENCHECK
Sechs Punkte zur Qualitätserkennung
1.
Optischer Eindruck
Eine sorgfältige Kontrolle der Hanfblüten ist unerlässlich, um Verunreinigungen und Schimmel, der oft nur sehr schwer mit bloßem Auge zu sehen ist, zu erkennen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, nimmt eine Lupe mit 60- bis 100-facher Vergrößerung zu Hilfe. Scheint die Blüte äußerlich in Ordnung zu sein, bricht man sie auf, um bis zum Stängel sehen zu können – meistens entsteht Schimmel nämlich im Inneren und ist von außen kaum bis gar nicht sichtbar. Entdeckt man dann die typischen (gesundheitsschädlichen) Pilzsporen, müssen die betroffenen Blüten unbedingt entsorgt werden. Da es sich um ein Naturprodukt handelt, kann das natürlich hin und wieder vorkommen.
Tipp: CBD-Blüten, die für den Konsum gedacht sind, sollen frei von Samen sein!
2.
Farbgebung & Konsistenz
Farbgebung und Konsistenz von Hanfblüten unterscheiden sich je nach Anbaumethode. Indoor angebaute Blüten sind meist, sofern sie reif geerntet werden, deutlich heller als Outdoor- oder Gewächshausblüten. Das liegt an den unterschiedlichen Parametern wie Umgebung, Lichtzufuhr, Wasser, Nährstoffen, Temperatur und Luft. Auch in der Konsistenz unterscheiden sich die Erzeugnisse. So sind Indoor-CBD-Blüten oft trockener und fester als jene aus dem Outdoor-Anbau. Ein wichtiger Qualitätsindikator sind die Trichome, das Harz der Pflanze. Bei einer reifen Blüte sollten die Trichome milchig bis bräunlich trüb sein. Sind die Trichome noch klar und durchsichtig, ist das ein Zeichen für eine zu frühe Ernte.
3.
Geruch & Aroma
Gute Hanfblüten erkennt man am Geruch. Riechen die Blüten kaum oder nach Heu, kann das an einer schlechten oder gar zu schnellen Trocknung liegen. Wenn Blüten ein stark künstliches, fruchtiges oder gar beeriges Aroma haben, kann das ein Anzeichen für eine Behandlung mit Terpenen (Geruchs- und Aromastoffen) sein. Das sollte eigentlich nicht vorkommen, passiert aber dennoch hin und wieder. Da CBD-lastige Hanfblüten ein dezenteres Terpenprofil haben als THC-haltige Cannabissorten, ist Skepsis angebracht, wenn einem ein übertrieben starker Cannabisgeruch oder ein auffällig künstliches Fruchtaroma in die Nase steigt.
4.
Temperatur & Feuchtigkeit
Die ideale Trockentemperatur für Hanfblüten liegt zwischen 18 und 24 °C, die ideale relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 55 %. Der optimale Trocknungsprozess kann bis zu 30 Tage dauern. Denn je schonender die Blüten getrocknet werden, desto mehr Chlorophyll wird abgebaut und umso sanfter gestaltet sich das Vape- oder Raucherlebnis. Auch die Terpene bleiben bei schonender Trocknung am besten erhalten. Blüten, die falsch, schlecht oder zu schnell getrocknet wurden, enthalten oft noch zu viel Chlorophyll und schmecken dadurch kratzig und/oder nach Heu. Fertige CBD-Blüten sollten bestenfalls eine Restfeuchte von 40 bis 55 % aufweisen und in einem luftdichten Glas mit Luftregulatorpacks (55 bis max. 62 %) an einem dunklen, kühlen Ort gelagert werden. Hier findet unter den richtigen Bedingungen ein Veredelungsprozess der Blüten statt, und auch die Haltbarkeit wird bis weit über ein Jahr verlängert. Wer die Geduld aufbringt, erreicht das beste Aroma nach ca. fünfmonatiger Veredelung im Glas.
Tipp: Gut getrocknete Blüten zerbröseln nicht zwischen den Fingern, sondern fühlen sich elastisch an und knacken, wenn man den Stängel an- bzw. die Blüte aufbricht.
5.
Abbrennverhalten
Wenn CBD-Blüten richtig angebaut wurden und auch die Trocknung optimal erfolgt ist, sollte beim Verbrennen (ohne Tabak) die Farbe der Asche hell sein. Wenn die Asche sehr dunkel ist, kann das ein Anzeichen für Düngerrückstände, eine zu hohe Restfeuchte oder Verunreinigungen sein.
6.
CBD-Werte
Man sollte sich nicht von hohen CBDWerten blenden lassen! Laut dem Institut für Hanfanalytik, einem renommierten Prüflabor mit Spezialisierung auf CBD-Produkte in Wien, haben die stärksten bekannten EU-zertifizierten Genetiken eine Ratio (Verhältnis von THC zu CBD) von 1:30. Legt man das Verhältnis 1:30 auf den österreichischen THC-Grenzwert von 0,3 % um, sind das maximal 9 % CBD. In Ausnahmefällen erreicht man durch entsprechende Selektion der richtigen Genetik auch Werte von bis zu 10,5 % CBD.
Ausschlaggebend für den gewünschten Effekt der Blüte sind der Gehalt und die Verteilung aller relevanten Cannabinoide sowie der Terpene – Stichwort Entourage-Effekt. Ob 0,5 % CBD mehr oder weniger vorhanden sind, spielt daher eine eher untergeordnete Rolle. Natürlich ist auch das individuelle Endocannabinoid-System mitverantwortlich dafür, inwieweit das Cannabidiol seine Wirkung im Körper entfalten kann.
Fazit
Hanfblüten sollten optisch sauber, möglichst hell in der Farbgebung, nicht zu trocken oder noch nass sein, ihre Trichome (das Harz) sollten am besten milchig trüb sein. Unbehandelte Hanfblüten haben einen dezenten, natürlichen Geruch und sollten auch beim Vapen oder Rauchen ähnliche Aromen wiedergeben. Naturbelassene bzw. durch die Zeit veredelte Blüten riechen oft erst dann kräftiger, wenn man sie aufbricht oder zerkleinert. Beim Verdampfen oder Verbrennen knistert es nicht, und die Asche ist bestenfalls hell. Faktoren für die Qualitätskontrolle sind daher optischer Eindruck, Geruch, Konsistenz und Abbrennverhalten, diese sind wiederum ein Resultat aus den Produktions-, Herstellungs-, Trocknungs- und Lagerungsverfahren. Ans Herz zu legen sind Produkte aus zuverlässigen Quellen, die vertrauenswürdige Zertifikate oder Analysen von Analyselaboren vorweisen können.
CHECK MICH
Das Institut für Hanfanalytik (IFHA) ist ein unabhängiges, privates chemisches Labor in Wien. Es bietet die Analyse von Hanfprodukten im Hinblick auf zwölf relevante Cannabinoide sowie 32 Terpene an. Dies ist das umfangreichste Analysespektrum auf Cannabis-spezifische Substanzen in Europa. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Bestimmung aller Arten von CBD-Produkten. Privatpersonen können die Hanftestboxen für eine Analyse im Fachhandel erwerben. Nach dem Einlangen im Labor steht nach spätestens vier Werktagen ein Analysezertifikat online auf der Website des IFHA zur Verfügung – auf Wunsch auch vollkommen anonym.
Unternehmen wenden sich am besten direkt an das IFHA.
Weitere Infos unter www.hanfanalytik.at
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REDAKTION: Redaktion TGM